Your statement for equal rights – ein medienpädagogisches Projekt als Fingerzeig. Gleichberechtigung und Gleichbehandlung für die Frau im 21. Jahrhundert in Deutschland – ist das nur ein Wunschtraum oder sind wir endlich dort angekommen? Dieser Frage hat sich der gemeinnützige Verein Rasmaschu Kultur- und Bildungsmanufaktur e. V. 2020, im von der Bundesregierung ausgerufenen Jahr der Gleichstellung von Frauen, gestellt.
1918 wurde das Gesetz zum Frauenwahlrecht in Deutschland verabschiedet. 2020, über einhundert Jahre später, haben Frauen in vielerlei Hinsicht immer noch nicht die freie Wahl
Rasmaschu e. V.
Ich selbst habe bei diesem medienpädagogischen Projekt mitgemacht, obwohl ich persönlich lieber im Hintergrund stehe und agiere, aber manchmal ist es wichtig, nicht nur die eigene Meinung zu denken, sondern auch mit einem hör- und sichtbaren Statement, das sich besser weitergeben lässt, für sie einzutreten.
Der Verein aus dem Norden von Brandenburg hat es sich mit seinem auf Dauer angelegten Projekt »Your statement for equal rights« zur Aufgabe gemacht, das Thema Inklusion als Menschenrecht mithilfe von künstlerischen Beiträgen und Statements greifbar zu machen. Dabei sollen die jeweiligen einzelnen Projektkampagnen zum Nachdenken, Nachahmen und Mitmachen anregen. Das Fundament dieses Vorhabens basiert auf Artikel 21 Nichtdiskriminierung, Charta der Grundrechte der Europäischen Union:
(1) Diskriminierungen insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung sind verboten.
Artikel 21 Charta der Grundrechte der Europäischen Union
In diesem Sinne hat jeder Mensch das Recht, von Anfang an gleichberechtigter Teil dieser Gesellschaft zu sein. Die Projektorganisation vertritt die Ansicht – und will genau dies öffentlich zeigen –, dass das Konzept der Inklusion nicht nur ein Wunschdenken sein muss oder eine höchst anstrengende und umstrittene Umstrukturierung, sondern eine Möglichkeit, von Vielfalt zu profitieren und von ihr zu lernen, sofern sie all jenen, die von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind, achtsam zuhört und deren Selbstbestimmung und Wünsche, frei von gut gemeinten Lebensvorstellungen der mehrheitlichen Norm, achtet.
Das Vorhaben will einen kleinen Beitrag zu einer respektvollen und fairen Gesellschaft leisten, in der keine definierte Normalität, die jedes Mitglied anstreben oder erfüllen muss, herrscht. Normal ist allein die Tatsache, dass Unterschiede vorhanden sind, und diese sollten endlich als Bereicherung aufgefasst werden.
Am 14.01.2020 wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Gleichstellungsjahr 2020 »Partnerschaftlich für gerechte Chancen von Frauen und Männern« ausgerufen, und damit war das erste Thema aus Artikel 21 gesetzt: Diskriminierung wegen des Geschlechts.

Wie das nun einmal so ist, bedarf es natürlich auch ein paar finanzieller Mittel, um sozialorientierte Projekte umzusetzen, und dafür konnte der Verein die Aktion Mensch gewinnen. Im Rahmen des Förderprogramms »Aktionen zur Bewusstseinsbildung« für die Lebensbereiche Bildung und Persönlichkeitsstärkung wurde der Projektorganisation eine Mikroförderung für Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit bewilligt.
Bedingt durch die Corona-Pandemie musste natürlich Einiges im Projekt umgestaltet werden. War zu Beginn noch die Integration von Schulklassen und Freizeitgruppen sowie eine öffentliche Präsentation mit einer Ausstellung und Wort- und Musikbeiträgen geplant, musste dann schnell alles auf eine reine Onlinearbeit und -präsentation abgeändert werden.
Wir blicken nicht nur auf ein erfolgreiches Projekt zurück, sondern auch auf völlig neue und gute Erfahrungen, die wir durch Corona machen mussten. Auch wenn es am Anfang so wirkte, als könne man die Arbeit nicht fortsetzen, so hat uns dieses Projekt gezeigt, gemeinsam geht alles, wenn man bereit ist, flexibel und offen zu handeln.
Rasmaschu e. V.
Was dabei herausgekommen ist, kann sich trotz erschwerter Umstände sehen lassen. Der jüngste Teilnehmer war acht und die älteste Teilnehmerin 63 Jahre alt. Ein generationsübergreifendes Projekt, das uns mit seinen Inhalten zum Lächeln, Nachdenken und Staunen bringt:
Illustrationen: © Mariann Rose
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