In Zeiten wie diesen … können wir nicht wie gewohnt zusammen sein, können nicht alle zusammen auf einer Bühne singen. Doch das hält uns nicht auf, unserer Musik Raum zu geben. Musik ist grenzenlos – und findet ihren Weg. Es gibt so viele Möglichkeiten – und niemand muss allein sein. Wo auch immer ihr seid, vergesst nicht: Wunder gescheh’n! Also, machen wir das Beste draus.
The Infinity of Music
Heute möchte ich euch eines von vielen soziokulturellen Projekten, die dieser Tage entstehen, vorstellen. Meine Kollegin Katharina hat gemeinsam mit anderen Musiklaien und -profis ein Projekt gestartet, das es in Zeiten der Pandemie weiterhin ermöglichen soll, gemeinsam zu musizieren.
»The Infinity of Music« ist dabei nicht nur Projektname, sondern auch -motto. Musik ist grenzenlos – und daran wird und sollte auch die Corona-Pandemie nichts ändern. Egal ob mit Musik Geld verdient oder die Freizeit gestaltet wird, diese Menschen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Musik in die Welt und andere Menschen zur Musik zu bringen. Durch die aktuell erforderlichen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist dies sehr viel schwerer, aber nicht unmöglich geworden. Mithilfe der Digitalisierung und Online-Arbeit will das Projekt nicht nur Musik zu den Leuten bringen, sondern auch Musikvermittlung und -beteiligung in »sicheren« Kleingruppen ermöglichen.
Ein Hoch auf die Digitalisierung
Die Idee hierbei ist es, mithilfe einer kleinen mobilen Digitalausstattung gemeinsames Musizieren und Musikproduktionen zu ermöglichen. Das Projekt will damit langfristig die Möglichkeit schaffen, dass mehrere Menschen an völlig verschiedenen Orten an ein und demselben Musikprojekt, z. B. einem Song, gemeinsam arbeiten können.
Auf meine Frage, ob das nicht sehr kostenintensiv sei und man sich mit besonderer Musiksoftware auskennen müsse, erklärt mir Katharina:
Natürlich braucht es ein paar finanzielle Mittel für eine Grundausrüstung, aber das hält sich im Rahmen. Die Idee ist ja eben gerade, dass es nur eine oder zwei Personen braucht, die über die Technik und das Fachwissen verfügen, und alle anderen ganz einfach ihr Handy oder ihren Laptop nutzen können.
Dieses Vorhaben wurde durch eine Mikrounterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg möglich, die damit eine lebendige Kultur in diesen schwierigen Zeiten erhalten will.
Selbstverständlich habe ich auch nach dem Spaßfaktor gefragt, worauf Katharina mit einem kleinen Seufzen sagt, dass es natürlich kein Vergleich ist, digital zu musizieren statt real mit den Leuten zu singen und zu spielen. Sie betont jedoch:
Wenn man sich erstmal darauf einlässt, macht es richtig Spaß und man kann unglaublich viele Dinge umsetzen.
Das Wichtigste ist aber, in Kontakt zu bleiben und zu musizieren – das ist in diesen Zeiten wirklich Gold wert.
Damit nicht nur ich, die vor Ort auch die Technik, die dahinter steckt, bestaunen durfte, eine Vorstellung von einem solchen Vorhaben bekomme, haben wir euch hier eine kleine Kostprobe zum Reinschauen hochgeladen:
Aus meiner Perspektive möchte ich noch kurz hinzufügen, dass sich eine solche »Arbeitsweise« für unglaublich viele Bereiche mit und ohne Musik eignet. Ich denke da nur an die Jugendarbeit, die aktuell ja vor riesigen Handlungsproblemen steht … in diesem Sinne: Wer Fragen zu Technik oder Material hat, kann sich gern über die Redaktion an mich wenden, ich gebe die Fragen dann gern weiter.